Zeitgemäßes Datenhandling

Veit Brücker, Vice President Central Europe bei Snowflake, erläutert im Hintergrundgespräch mit der Redaktion Technologien für zeitgemäßes Datenhandling und erläutert Synergien zwischen Datendemokratisierung, Empowerment von Mitarbeitern und Unternehmenserfolg.

Herr Brücker, inwiefern ermöglichen Sie für Ihre Kunden Data Governance?

Die Frage, die für mich dem vorangeht, ist: Wieso ist Data Governance überhaupt wichtig? Wir alle befinden uns derzeit in einer vierten industriellen Revolution, die uns ständig mit neuen technologischen Sprüngen konfrontiert. Dabei sehe ich drei wesentliche Trends: Erstens, große Datenmengen skalieren zu können. Zweitens, diese innerhalb eines Unternehmens und auch über dessen Grenzen hinweg nutzbar zu machen. Sowie drittens Mobile und Internet of Things. Große Datentöpfe anzuzapfen, um für diese drei Bereiche einen echten Mehrwert generieren zu können, ist in der Praxis jedoch alles andere als leicht und dazu auch noch extrem kostenintensiv.

Mit seiner Plattform bietet Snowflake eine Lösung, die all das unter einem Dach vereint und die Umsetzung einer zukunftsfähigen Data Governance-Strategie damit auf unkomplizierte Weise möglich macht. In unserer fragmentierten Welt sind alle vorhandenen Daten normalerweise nur sehr schwer zu erreichen, da sie in einzelnen Silos getrennt voneinander abliegen. Snowflake hat hingegen den großen Vorteil, bereits in der Cloud geboren worden zu sein. Auf unserer Plattform gibt es deshalb keine Grenzen zwischen Datenspeicher und -verarbeitung, was unseren Kunden die Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglicht, die sie benötigen.

Datenqualität zählt als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der digitalen Transformation. Was raten Sie in diesem Kontext Unternehmern?

Im ersten Schritt führt für Unternehmen kein Weg daran vorbei, überhaupt erst einmal zu verstehen, warum die Qualität der Daten, mit denen sie tagtäglich jonglieren, so wichtig ist. Fakt ist: Daten sind das größte Kapital unserer Zeit. Auf ihre Qualität vertrauen zu können, ist für Unternehmen essentiell, denn letztendlich sind sie der wichtigste Baustein, auf dem alle Entscheidungen und damit auch der langfristige Erfolg aufbauen. Umfragen zufolge besteht jedoch genau hierin, nämlich dem mangelnden Verständnis für die Qualität ihrer Quelldaten, für viele Unternehmen noch immer ein großes Problem.

Um das dauerhaft auflösen zu können, gibt es eine ganze Reihe an Fragen, die Unternehmen für sich beantworten müssen: Über welche Daten verfügen wir und wo liegen sie ab? Aus welcher Quelle stammen sie? Wer hat Zugriff darauf und für welche Zwecke werden sie genutzt? Um all das ständig überwachen zu können, ist die Anstellung sogenannter „Data Stewards“ eine äußerst sinnvolle Investition. Ihre Aufgabe besteht darin, zu erkennen, wenn Daten fehlerhaft, ungenau oder veraltet sind oder sie losgelöst vom ursprünglichen Kontext zur Analyse herangezogen werden. So ist die Qualität stets sichergestellt.

Ein großer Fokus liegt dabei in der Zusammenführung der Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und der Analyse daraus. Wo sehen Sie in der Praxis bei den Unternehmen Verbesserungspotenziale?

Das Potenzial, das sich daraus ergibt, Daten innerhalb eines Unternehmens und auch über dessen Grenzen hinweg nutzbar zu machen, ist faszinierend. Wie stark beispielsweise die Daten aus Vertrieb und Kundenservice zusammenhängen, um jedem Kunden das beste Einkaufserlebnis ermöglichen zu können, ist bereits seit Langem bekannt. Was wäre aber, wenn zum Beispiel auch ein Bauunternehmen stets den Überblick darüber hätte, wo Wohnungen verkauft werden, die anschließend saniert werden müssen? Der Mehrwert, der sich aus den relevanten Daten und den daraus resultierenden Erkenntnissen ergibt, ist gewaltig.

Damit das in der Praxis funktionieren kann, ist es von zentraler Bedeutung, Daten nicht nur innerhalb eines Unternehmens sondern auch darüber hinaus nutzbar zu machen – beispielsweise mit Kooperationspartner, Kunden oder dem gesamten relevanten Ökosystem. Nur wer Zugriff auf die Informationen hat, die er für neue Innovationen braucht, kann diese mit seinen eigenen Daten überblenden und neue Erkenntnisse gewinnen. Das eröffnet Unternehmen und deren Abteilungen sich ganz neue Möglichkeiten und Einkommensquellen.

Warum ist das, was Snowflake seinen Kunden bietet, derzeit so gefragt?

Daten sind das neue Öl und zukünftige Erfolge basieren darauf, inwiefern ein Unternehmen dazu in der Lage ist, datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Angesichts dieser Tatsache wird es eine binäre Entwicklung geben: Unternehmen, die dies nicht leisten können, werden langfristig aus dem Markt verschwinden. Andere hingegen sind auf der Grundlage von Daten sogar dazu in der Lage, neue Geschäftsmodelle für sich zu finden, smart zu investieren und bestehende Kosten zu senken. Genau dabei kann Snowflake Letztere unterstützen. Denn im Vergleich zu anderen Anbietern haben wir keinerlei Altlasten und müssen auf keine traditionellen On-Premise-Lösungen Rücksicht nehmen.

Was verstehen Sie unter „Demokratisierung von Daten“?

Wir alle stellen fest, dass Daten trotz modernster Technologien noch immer häufig in Silos abgespeichert sind, weshalb sie mehrfach kopiert werden müssen, um sie überhaupt nutzbar zu machen. Die Fähigkeiten der Nutzer, die mit diesen Daten arbeiten müssen, reichen hierfür oft nicht aus. Aus diesem Grund braucht es immer die IT, die unterstützend zur Seite stehen muss. Daten zu demokratisieren, bedeutet deshalb in diesem Kontext, dass alle Mitarbeiter – auch jene ohne eine Promotion in Computer Science – die verfügbaren Daten nutzen und analysieren können. Die Demokratisierung von Daten heißt also, allen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie brauchen, um die verfügbaren Daten in Kapital umzuwandeln. Das sorgt nicht nur für das größtmögliche Maß an Transparenz, sondern gibt auch der IT mehr Raum, um sich zu entfalten und Innovationen zukünftig stärker voranzutreiben.

Warum ist das gerade im Kontext der aktuellen Remote Work-Szenarien so wertvoll?

Die erste Welle der Pandemie hat den Unternehmen einen Vorgeschmack darauf gegeben, welche enormen Herausforderungen jetzt auf sie zukommen. Bei den neuen Anforderungen, die Home Office- und Remote Work-Modelle mit sich bringen, ist es längst nicht mehr mit der Einstellung getan, dass die IT schon irgendeine Lösung finden wird. Das ist viel zu kurz gedacht. Moderne Technologien können und sollten nicht die alleinige Grundlage für die neue Arbeitsnormalität sein. Um der neuen Situation dauerhaft gerecht werden zu können, ist vor allem auch ein tiefgreifender, kultureller Wandel unbedingt notwendig. Jeder Mitarbeiter muss dazu befähigt werden, abteilungsübergreifend auf Daten zugreifen und für die Bewältigung der täglichen Herausforderungen nutzen zu können. Anders kann eine Dezentralisierung der Teams einfach nicht funktionieren.

Wie kann das für Transparenz in den Unternehmen sorgen?

Bis vor Kurzem war in vielen Unternehmen allein die IT für die Datenverwaltung zuständig. Andere Abteilungen hatten kaum einen Einblick, was hinter den Kulissen passiert. Mit dem gleichberechtigten Zugriff auf die verfügbaren Informationen lüftet sich der Vorhang und Prozesse, die lange Zeit im Dunkeln lagen, werden dadurch transparent. Plötzlich ist es für jeden ersichtlich, welche Daten wo abliegen und wer sie regelmäßig wofür nutzt. Nur wenn auf diese Weise absolute Transparenz geschaffen wird, kann auch ein tiefgreifender kultureller Wandel innerhalb eines Unternehmens stattfinden, der für die Zukunft von enormer Bedeutung ist. Die verschiedenen Abteilungen arbeiten dadurch nicht mehr nebeneinanderher, sondern gehen Hand in Hand. So baut beispielsweise der Erfolg der Neukundenakquise auf dem Wissen des Vertriebs auf, der sich wiederum an den Informationen des Kunden-Supports bedient – eine Aufwärtsspirale, von deren Transparenz alle profitieren.

Sie haben gerade als neuer Regional Vice President Central Europe bei Snowflake angefangen. Wie empfinden Sie es, jetzt Teil eines so innovationsgetriebenen Unternehmens zu sein?

Ich bin dankbar und stolz, Snowflake von jetzt an begleiten zu können, während es mehr Präsenz im Land aufbaut und dadurch seine Innovationskraft voll entfaltet. In der Vergangenheit gab es viele Versprechungen darüber, zu welchen Leistungen beispielsweise Cloud Computing und Künstliche Intelligenz fähig sind. Auf der Grundlage von Datensilos konnten diese jedoch kaum eingehalten werden. Snowflake bietet genau hierfür die richtige Lösung und kann deshalb all diese Versprechungen wahr werden lassen kann. All die Wünsche, die Unternehmen aus den verschiedensten Branchen bisher hegten, können dadurch tatsächlich realisiert werden.



www.snowflake.com

Unser Interviewpartner:
Veit Brücker ist seit Oktober 2020 als neuer Vice President Central Europe bei Snowflake tätig. Mit seiner 17-jährigen Erfahrung in der IT-Branche wird er maßgeblich daran beteiligt sein, die Präsenz des Unternehmens weiter auszubauen. Zuvor arbeitete er knapp fünf Jahre bei Salesforce und war Teil der Geschäftsleitung im Raum DACH.