Wohnung erfolgreich verkaufen

Stetig steigende Immobilienpreise, eine hohe Nachfrage und besonders günstige Finanzierungsmodelle – wer heutzutage eine Eigentumswohnung verkaufen möchte, muss in der Regel nicht lange nach den passenden Interessenten suchen. Nichtsdestotrotz sollte man sich als Verkäufer gut vorbereiten und den gesamten Ablauf möglichst genau planen, um finanzielle Einbußen und sonstige Probleme von vornherein zu vermeiden. Aber worauf sollte man dabei denn eigentlich genau achten? Verkauft man die Wohnung in Eigenregie oder nutzt man besser die Expertise eines Maklers? Welche Dokumente werden für den Verkauf benötigt? Und mit welchen Kosten muss man als Verkäufer einer Eigentumswohnung rechnen? Anhaltspunkte und eine fundierte Vorgehensweise beschreibt Sven Schäfer, freier Autor.

Sobald der Entschluss gefasst ist, die eigene Wohnung zu verkaufen, steht im ersten Schritt das Sammeln von Informationen an. Hier empfehlen sich beispielsweise die verschiedenen Immobilienportale im Internet, um die aktuellen Preise anhand vergleichbarer Immobilien besser einschätzen zu können. Und praktischerweise kann man sich auf diesem Wege zudem auch ein Bild davon machen, wie eine Immobilie optimalerweise präsentiert wird, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren. Im nächsten Schritt stellt sich dann die Frage, ob man sich persönlich um den Verkauf der Wohnung kümmern, oder stattdessen lieber auf die fachliche Unterstützung eines Maklers zurückgreifen möchte.


Wohnung mit oder ohne Makler verkaufen – was sind die Vor- und Nachteile?

Eine ansprechende Präsentation (auch Exposé genannt) erstellen, Besichtigungstermine organisieren, notwenige Dokumente zusammenstellen, Verkaufsgespräche und -verhandlungen führen sowie Verträge aufsetzen – wer eine Wohnung verkaufen und dabei möglichst erfolgreich sein möchte, wird relativ schnell feststellen, dass es sich dabei um eine sehr zeitintensive Angelegenheit handelt. Dementsprechend setzen viele Verkäufer auf die Unterstützung durch einen Immobilienmakler, da dieser über die notwendige Erfahrung und das Fachwissen verfügt, um den Verkauf möglichst ohne Komplikationen über die Bühne zu bringen. Zudem profitieren die meisten Makler von zahlreichen Kontakten zu Gutachtern, Sachverständigen und nicht zuletzt auch zu potentiellen Käufern.

Allerdings hat diese Zusammenarbeit natürlich auch ihren Preis, der je nach Makler und Bundesland bis zu sieben Prozent des Verkaufswertes ausmachen kann. Darüber hinaus gibt es in der Maklerbranche immer wieder unseriöse Dienstleister – daher sollte man sich optimalerweise auch schon im Vorfeld über die bisherigen Projekte und Referenzen informieren. Tipp: Ein ausführlicher Vergleich der verschiedenen Anbieter kann viel Zeit und Geld einsparen. Wer sich gegen die Zusammenarbeit mit einem Makler entscheidet, sollte jedoch spätestens bei der Ausgestaltung der Kaufverträge und der eigentlichen Kaufabwicklung auf die Unterstützung eines Fachanwaltes oder eines Notars zurückgreifen, um auf der rechtlich sicheren Seite zu sein.


Welche Dokumente werden bei dem Verkauf einer Wohnung benötigt?

Das Wichtigste vorab: Um spätere Verzögerungen und andere Probleme zu vermeiden, sollte man alle relevanten Unterlagen schon möglichst frühzeitig vorliegen haben – nicht zuletzt, da die Ausstellung der Dokumente zum Teil mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Gut zu wissen: In der Regel müssen sämtliche Unterlagen nicht nur für die potentiellen Käufer, sondern ebenso für den verantwortlichen Notar verfügbar sein, daher empfiehlt es sich, gleich mehrere Kopien der jeweiligen Dokumente anzufertigen.

  1. Ein aktueller Grundbuchauszug
    Im Grundbuch werden alle wichtigen Informationen über das Grundstück und die Immobilie selbst festgehalten. Der Auszug kann bei dem verantwortlichen Grundbuchamt (meist im Amtsgericht zu finden) beantragt werden.
  2. Die Flurkarte
    Die sogenannte Flurkarte – erhältlich beim Katasteramt – enthält Informationen zu den geografischen Gegebenheiten (Grundstücksgrenzen, baulich erschlossene Flächen etc.).
  3. Der Energieausweis
    Der Energieausweis gilt bereits schon seit geraumer Zeit als überaus wichtiges Dokument bei dem Verkauf einer Wohnimmobilie, da er präzise Angaben zu der Energieeffizienz der Wohnung und den damit verbundenen Energiekosten beinhaltet.
  4. Grundriss und Bauzeichnungen/-beschreibungen
    Der Grundriss gehört zu den mit Abstand wichtigsten Dokumenten bei dem Verkauf einer Immobilie, da er konkrete Informationen über die Raumaufteilung, die Größe der Wohnflächen und die genaue Lage beinhaltet. Sollten in der Vergangenheit größere Um-, An- oder Ausbauten stattgefunden haben, sollte zudem eine aktuelle Baubeschreibung vorliegen.
  5. Eine aktuelle Wohngeldabrechnung
    Damit sich die potentiellen Käufer ein genaues Bild über die zu erwartenden monatlichen Kosten machen können, sollte eine möglichst genau aufgeschlüsselte Wohngeldabrechnung angefertigt werden.
  6. Versicherungsnachweise
    Dem Verkäufer sollten alle relevanten Versicherungsurkunden vorliegen, nicht zuletzt da diese Dokumente auch enorm wichtig für den Käufer sind, der sämtliche Nachweise zur Klärung der Finanzierung seiner Bank vorlegen muss.
  7. Die Teilungserklärung (im Falle einer einzelnen Wohnung innerhalb eines Mehrfamilienhauses)
    Bei der Teilungserklärung handelt es sich um ein notariell beglaubigtes Dokument, das Aufschluss über die formelle Aufteilung des Gebäudes und die verschiedenen Rechte und Pflichten der jeweiligen Parteien gibt.
  8. Weitere, nicht verpflichtende Unterlagen
    Neben den bereits genannten Dokumenten können den möglichen Käufern noch weitere Unterlagen zur Verfügung gestellt werden, um sich ein noch besseres Bild von der Immobilie machen zu können. Hier wären unter anderem die Protokolle der letzten Eigentümerversammlung und Nachweise zu Modernisierungsmaßnahmen (beispielsweise durch die Eigentümergemeinschaft) zu nennen.

Sven Schäfer

Über den Autor

Sven Schäfer ist bereits schon seit vielen Jahren als selbstständiger Autor für verschiedenste Fachmagazine tätig aber auch für Portal wie immobilien24.de. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in den Bereichen (Anlage-)Immobilien, Baufinanzierung und Co. schreibt er stets am Puls der Zeit und weiß daher sehr genau, welche Themen die Immobilienbranche derzeit beschäftigen.


Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Pixabay / ErikaWittlieb


Creative Commons Lizenz CC BY-ND 4.0

Sie dürfen:

Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.

Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.


Unter folgenden Bedingungen:

Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.

Keine Bearbeitungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder darauf anderweitig direkt aufbauen, dürfen Sie die bearbeitete Fassung des Materials nicht verbreiten.