Transparenz ist wichtigstes Kriterium bei Alternative Investments

In Zeiten von Null- und Niedrigzinsen ist die Nachfrage nach Alternative Investments groß und sie soll noch weiter steigen. Natürlich möchte dabei niemand die Katze im Sack kaufen, deshalb ist die Transparenz, die Unternehmen ihren Investoren entgegenbringen oftmals ein entscheidendes Kriterium für zukünftige Limited Partner. Meghan Mc Alpine, Directors Strategy & Product Marketing Alternative Investments bei Intralinks, hat sich eingehender mit der Thematik befasst.

Seit der Finanzkrise von 2008 möchten Investoren ihr eingesetztes Kapital stärker im Auge behalten und die Manager von Limited Partnerships besser kontrollieren. Aus einer Studie von Northern Trust geht hervor, dass vor 2008 nur für drei Prozent der Limited Partner Transparenz der Geschäftsführung als wichtigstes Kriterium für ein Engagement angesehen wurde. Nach dem ersten Krisenjahr waren es bereits 17 Prozent und im vergangenen Jahr lag der Wert schon bei über 60 Prozent.

General Partner, die auf Transparenz für ihre Kapitalgeber setzen, können so einen entscheidenden Vorteil bei der Suche nach Investoren erringen. Manager auf der Suche nach neuen Mitteln sollten sich des strategischen Potentials einer transparenten Geschäftsführung stets bewusst sein. Im Besonderen gilt das für Start-Ups. Eine aktuelle Studie von Global Fund Media und Intralinks gibt näheren Aufschluss über den Zusammenhang zwischen der Kapitalallokation in Alternative Investments und deren Transparenz.

Circa ein Drittel der Befragten gab an, dass zurzeit mehr als 30 Prozent ihres Anlagevermögens auf Alternative Investments entfallen. Außerdem möchten zwei Drittel der Studienteilnehmer ihr Engagement in diesem Bereich um bis zu zehn Prozent ausbauen. Allein im Jahr 2016 flossen 669 Milliarden Dollar netto in alternative Anlageformen. Im letzten Jahr dürfte sich dieser Wert noch einmal erhöht haben.

Eine Win-Win-Situation schaffen

Für die Investoren kommt es darauf an, den Partner zu finden, der zu ihrer Anlagestrategie passt. Ob ein Einstieg vielversprechend erscheint können sie aber nur entscheiden, wenn die General Partner ausreichend fundierte Informationen bereitstellen. Informationen sind der Kern für eine einträgliche Geschäftsbeziehung zwischen General und Limited Partner. Schließlich möchte niemand sein Geld in Unternehmen stecken, über die er nichts weiß. Schnell kann hier Misstrauen entstehen, wenn für Investoren nicht ersichtlich ist, wofür ihre Beteiligungen verwendet werden. Wenn General Partner aber mit dem richtigen Grad an Offenheit an potentielle Geldgeber herantreten, steigert das hingegen ihre Attraktivität für Investments. Die Intralinks-Studie zeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht. In Deutschland sind 54 Prozent der Teilnehmer mit der ihnen entgegen gebrachten Transparenz nur bedingt zufrieden. Sehr zufrieden ist nur etwa jeder Fünfte der Befragten. Trotzdem sagen 53 Prozent, dass sich die Transparenz allgemein gesteigert hat. Daraus lässt sich folgern, dass sie sich insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau befindet. Das sollte sich schnell ändern, denn schließlich können beide Parteien nur gewinnen.

Damoklesschwert DSGVO

Am 25. Mai dieses Jahres tritt die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Kraft. Nicht nur europäische Unternehmen sind davon betroffen, die neuen Regularien gelten auch für globale Organisationen mit europäischen Investoren. Fast 80 Prozent der befragten Limited Partner gaben an, dass sie sich keine Sorgen um den Datenschutz bei ihren General Partnern machen. Allerdings stellt sich die Frage, wie das beurteilt werden soll, wenn die nötigen Einsichten fehlen. Aufgrund fehlender Transparenz muss man annehmen, dass sich viele Investoren gar nicht angemessen darüber informieren können, was mit ihren Daten in Partnerunternehmen geschieht. So überlässt der Großteil der Limited Partner die Einhaltung des Datenschutzes allein den Investitionsempfängern. Doch auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Schließlich drohen bei Zuwiderhandlung der DSGVO empfindliche Strafen.

Transparenz braucht Sicherheit

Was viele Unternehmen abschreckt, ihren Geldgebern detaillierte Informationen zukommen zu lassen, ist sicherlich die Sorge um die eigenen Daten. Natürlich liegt es im Interesse eines jeden Unternehmens, dass vertrauliche Interna nicht in die Hände von Konkurrenten gelangen. General Partner stehen nun vor der Herausforderung, Investoren, die unter Umständen auf der anderen Seite der Erde sitzen, Einsicht in ihre vertraulichen Dokumente zu geben und gleichzeitig die Geheimhaltung gegenüber Wettbewerbern zu wahren. Virtuelle Datenräume gewährleisten auch im Internet die Vertraulichkeit der Geschäftsgeheimnisse. Bei dieser Lösung handelt es sich um ein Extranet, zu dem nur ausgewählte Stellen Zugang erhalten. In dieser kontrollierten Umgebung können Daten „nur zur Ansicht“ geteilt werden, die Möglichkeiten des Speicherns, Kopierens oder Weiterleitens können nach Bedarf eingeschränkt werden.

Mit offenen Karten gewinnen

Was beim Pokern kontraproduktiv wäre ist bei der Suche nach Kapital die beste Strategie. Immer mehr Investoren wollen ihr Geld in Alternative Investments anlegen. Beim Wettbewerb um diese finanziellen Mittel haben die Manager und Start-Ups die besten Aussichten, die ihre innovativen Geschäftsstrategien offen darlegen. Das ist die beste Möglichkeit, um das Vertrauen eines Investors zu gewinnen.

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