„Technologen sind gefragt“

Wir haben mit Fabian Gampfer, Sales Engineering Manager, AppDynamics rückblickend über Enterprise Architecture und die Relevanz von Technologen in den Unternehmen gesprochen. Deren Relevanz bei Geschäftsentscheidungen ist aufgrund von Corona nochmals deutlich angestiegen. Um dafür zu sensibilisieren und Unternehmen auf der „Reise der digitalen Transformation“ entsprechend Zahlen an die Hand geben zu können, hat AppDynamics die Studie „Agents of Transformation“ durchgeführt. Zu zentralen Erkenntnissen nahm er im Interview Stellung.

Die Studie bestätigt, dass IT-Experten einen Einblick in die IT-Landschaft benötigen. Hierfür wären Enterprise Architecture-Lösungen ideal. Wie können Sie hier unterstützen?
Die COVID-19-Pandemie hat die digitale Transformation in Unternehmen im letzten Jahr massiv beschleunigt und vielerorts zu wahren Flickenteppichen aus Legacy- und Cloud-Technologien geführt und damit die Komplexität der IT-Infrastruktur massiv erhöht. Um diese zunehmende Komplexität in den Griff zu bekommen, benötigen Technologen vollständige Transparenz in Echtzeit über den gesamten IT-Bestand. Das heißt von traditionellen IT-Systemen bis hin zu neuen, hybriden Cloud-Umgebungen. Deshalb sehen IT-Experten die Notwendigkeit einer einzigen, einheitlichen Observability-Plattform, die den gesamten Technologie-Stack überwacht, statt mehrerer voneinander unabhängiger Monitoring-Lösungen. Full-Stack Observability ermöglicht Technologen diesen vollständigen Einblick in ihre IT-Landschaft und die Leistung ihrer Anwendungen. Aber Full-Stack Observability alleine reicht nicht aus. IT-Teams müssen in der Lage sein, die Performance mit konkreten Geschäftsergebnissen, wie der Kundenerfahrung oder dem Umsatz, zu verknüpfen. IT-Fachleute können dann auf Grundlage dessen, was für ihr jeweiliges Unternehmen wichtig ist, Entscheidungen und Maßnahmen priorisieren. Auch 90 Prozent der im Agents of Transformation Report befragten Technologen in Deutschland sehen die Notwendigkeit einer solchen Verknüpfung für dieses Jahr als wichtig an.

Fabian Gampfer: „Unternehmen müssen vor allem in der Lage sein, ihre Technologieleistung mit quantifizierbaren Geschäftsergebnissen zu verknüpfen.“

Bedingt durch Corona werden wir in den kommenden Monaten sehr viele Mergers & Acquisitions sehen. IT-Experte werden beim Konsolidierungsprozess mit im Boot sitzen. Hinzu kommt eine prognostizierte Beschleunigung bei Digitalisierungsprozessen. Wie stufen Sie die Rolle von Technologen in den kommenden Monaten ein?
Die Digitalisierung wird in Unternehmen in diesem Jahr weiterhin eine hohe Priorität haben und die IT-Experten noch mehr fordern. So erwarten beispielsweise 90 Prozent der Technologen in Deutschland, dass in diesem Jahr die größte Herausforderung sein wird, die digitale Transformation mit hoher Geschwindigkeit weiter voranzutreiben. Hinzu kommt die Komplexität, die durch die beschleunigte Innovationskraft der letzten zwölf Monate entstanden ist. Deutsche Unternehmen haben im letzten Jahr digitale Transformationsprojekte dreimal so schnell umgesetzt als zu jedem anderen Zeitpunkt. Für eine Organisation, die einen Merger oder eine Akquisition durchläuft, ist die Problematik der Komplexität sogar noch größer! In solchen Situationen steigt damit auch die Notwendigkeit für IT-Teams, einen vollständigen Einblick in die IT-Landschaft zu erhalten und diese Erkenntnisse mit den Geschäftsergebnissen zu verknüpfen.

Konkret zu den Digitalisierungsprozessen im Jahr 2020: Was waren hier die wichtigsten Ergebnisse?
Eine Schwierigkeit im letzten Jahr war sicherlich, dass viele Digitalisierungsprozesse plötzlich sehr schnell gehen mussten. Als die Mitarbeiter zum Arbeiten alle nach Hause geschickt wurden, haben sich viele Unternehmen zum ersten Mal damit beschäftigt, wie sie dies technologisch überhaupt ermöglichen können und die Technologen rückten an die vorderste Front. 68 Prozent von ihnen sagen in Deutschland, dass durch die Reaktion ihres Unternehmens auf die Pandemie die Komplexität der IT-Umgebung so stark gestiegen ist, wie sie es bisher nicht erlebt haben. Dazu haben verschiedene Faktoren beigetragen wie, laut 88 Prozent der Befragten, zu viele neue Technologien sowie ein Flickenteppich bestehend aus Legacy- und Cloud-Technologien, aber auch neue Aufgaben, Prioritäten und Herausforderungen (74 Prozent), der schnelle und spontane Übergang zu Cloud Computing (74 Prozent) oder die zahlreichen, nicht miteinander verbundenen Monitoring-Lösungen (70 Prozent). Dementsprechend glaubt die Mehrheit, nämlich 88 Prozent, dass in diesem Jahr eine große Herausforderung darin liegen wird, die relevanten Informationen in der Datenflut zu identifizieren, um die Ursachen von Performance-Problemen zu identifizieren.

Wie können Unternehmen sich jetzt vorbereiten, um gestärkt aus der Coronakrise hervorzugehen und Digitalisierungsprojekte als „Reset“ zu verstehen um erfolgreich durchzustarten?
Vor allem müssen sie in der Lage sein, ihre Technologieleistung mit quantifizierbaren Geschäftsergebnissen zu verknüpfen. Wo dies nicht möglich ist, sind die Auswirkungen innerhalb von IT-Abteilungen und auf Unternehmen tiefgreifend. Dementsprechend haben wir im Agents of Transformation 2021 Report auch gesehen, dass Technologen sich ernsthafte Sorgen über die Folgen für ihre Organisationen machen. So befürchten fast 70 Prozent von ihnen negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen in diesem Jahr, wenn diese Verknüpfung nicht möglich ist. Die IT-Fachleute sind sich der Notwendigkeit bewusst, Erkenntnisse über die IT-Performance mit Echtzeit-Geschäftsdaten zu verbinden. Jedoch verfügen die meisten derzeit nicht über die Ressourcen und die Unterstützung, die sie dafür benötigen. Fast zwei Drittel der Technologen weltweit haben berichtet, dass ihnen die richtige Strategie und die Werkzeuge fehlen, um effektiv zu messen, wie sich Technologieentscheidungen auf die Geschäftsergebnisse auswirken. Unternehmen, die gestärkt und wettbewerbsfähig aus der Pandemie hervorgehen wollen, müssen diesen Punkt jetzt dringend angehen.

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