Sind Unternehmen fit für die Arbeitswelt 4.0?

Dies ist ein Gastbeitrag von Ulrike Rüger, Senior Sales Director, Head of Business Unit Client Solutions, Dell Technologies Deutschland

Durch die Digitalisierung steht die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, vor einem fundamentalen Wandel. Technologien wie Künstliche Intelligenz, Data Analytics oder Robotics erlauben künftig eine immer stärkere Automatisierung von Routinetätigkeiten und machen damit viele heute noch selbstverständlich erscheinende Berufe und Tätigkeiten schlichtweg obsolet. Daraus ergibt sich eine Reihe sehr wichtiger Fragen: Wo bleibt der Mensch, wenn seine Arbeit digital wird? Welche Jobs wird er übernehmen, wenn Roboter und Künstliche Intelligenz mit ihm konkurrieren? Mit einem Wort: Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Fakt ist: Klassische Büros mit festem Schreibtisch, Rechner und Telefon sind schon heute für viele nicht mehr das Maß aller Dinge. Dank Notebook und Smartphone kann die Arbeit von überall aus erledigt werden. Anstatt mit allen Kollegen gemeinsam in einem Gebäude zu sitzen, arbeiten Teams immer öfter verteilt und auch länderübergreifend zusammen. Home Office und innovative Arbeitszeitmodelle tragen obendrein dem Wunsch nach mehr Flexibilität Rechnung, und Telearbeit wird zu einem wichtigen Bestandteil des Employer-Brandings.

Das erfordert auf technischer Seite die Ausstattung der Mitarbeiter mit modernsten mobilen Geräten, deren umfassende Vernetzung sowie den Einsatz digitaler Kommunikationsmittel wie Messenger, Video-Chat-Systeme oder Conferencing-Tools. Ein One-size-fits-most-Ansatz reicht dabei jedoch bei weitem nicht aus, denn jeder Mitarbeiter hat individuelle Anforderungen und Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen. Vergleichbar mit der Customer Journey sollten Unternehmen also auf die „Employee Journey“ gehen und herausfinden, wie ihre Mitarbeiter jeden Tag durch ihre Aufgaben und Entscheidungen navigieren, wann sie mit welchen Kollegen kommunizieren und wie sie einzelne Technologien nutzen. So lässt sich die für den jeweiligen Mitarbeiter ideale Arbeitsplatzlösung definieren, um letztendlich die Produktivität und Zufriedenheit der Nutzer zu erhöhen.

Die größte Herausforderung wird künftig sicher der drohende Wegfall von Arbeitsplätzen sein. Warum sollte der Mensch noch schwere Routine-Aufgaben durchführen, wenn schon heute Roboter in der Automobilindustrie Fahrzeuge zusammenschrauben oder riesige Kräne im Hafen weitgehend selbstständig Metallcontainer manövrieren. Auch für das mühsame Auswerten von Excel-Dateien oder die Suche nach Zusammenhängen in großen Datenpools sind KI-Technologien definitiv besser gerüstet als der Mensch und erledigen derlei Tätigkeiten oft im Handumdrehen.
Ein Grund zur Sorge besteht dennoch nicht, im Gegenteil. Arbeitsmarktforscher sind sich weitgehend einig, dass durch die Digitalisierung in den kommenden Jahren zwar viele Berufe wegfallen, dafür aber völlig neue Berufsbilder entstehen werden. Gleichzeitig wird die zunehmende Automatisierung zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz führen: Während ungeliebte Aufgaben von Maschinen übernommen werden, können sich die Mitarbeiter stärker auf die Bereiche Strategie, Kreativität oder Soziales konzentrieren. Kombinationsfähigkeit jenseits herkömmlicher Gedankenspiele und Einfühlungsvermögen sind immer noch dem Menschen vorbehalten – der „Human Touch“ bleibt unersetzbar.
Technologie wird also zum nützlichen Begleiter – mehr aber auch nicht. So unterstützen Digital-Intelligence-Plattformen die Automatisierung von Entscheidungen, Chatbots sowie intelligente Assistenten ermöglichen eine Mensch-Maschine-Automation, und Augmented beziehungsweise Mixed Reality verändern ganze Arbeitsabläufe. Nehmen wir als Beispiel die Wartung von Aufzügen: Während der Arbeit kann sich der Techniker/die Technikerin ein Hologramm des Aufzugs anzeigen lassen, woraus sich dann unter anderem die Pläne einzelner Teile aufrufen und visualisieren lassen. Man kann zudem Anleitungen und Video-Tutorials aufrufen oder sich per Skype-Videoanruf jederzeit die Unterstützung eines Experten in der Zentrale holen.

Was heißt das alles für Unternehmen? Aus operativer Sicht gilt es, firmeninterne Prozesse auf die Mensch-Maschine-Interaktion hin anzupassen. Dabei sollten vor allem die Arbeitsabläufe zwischen Mitarbeitern und digitalen Technologien abgestimmt und optimiert werden. Die Mitarbeiter wiederum erwarten für die eigene berufliche Zukunft neue Möglichkeiten bezüglich Arbeitszeit und Arbeitsort sowie eine entsprechende Unternehmenskultur. Für die Firmen ist es also höchste Zeit umzudenken, denn Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist vielen Mitarbeitern inzwischen sogar wichtiger als die Höhe des Gehalts.

Weitere Informationen unter:
www.dell.com

Über die Autorin:

Ulrike Rüger ist Senior Sales Director und Head of Business Unit Client Solutions von Dell Technologies Deutschland. In dieser Funktion verantwortet sie das gesamte PC-Geschäft von Dell Technologies Deutschland sowie die strategische Geschäftsausrichtung dieses Geschäftsbereiches. Sie kam im Dezember 2016 von Fujitsu, wo sie 16 Jahre in unterschiedlichsten Vertriebs- und Managementrollen tätig war. Davor leitete sie viele Jahre das Business Development Clients EMEA sowie das Produkt-Marketing für Clients, Storage und Cloud auf europäischer und globaler Ebene. Vor ihrem Wechsel zu Fujitsu war sie fünf Jahre in unterschiedlichsten EMEA-Vertriebsfunktionen bei Samsung beschäftigt.