Schnell und sicher zur nächsten Ladestation

Gastbeitrag von Filip Klippel

Digitales Kartenmaterial fördert E-Mobilität

Der Trend hin zur Elektromobilität ist ungebrochen. Erforderlich hierfür ist eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur. In den meisten Ländern ist diese noch nicht ausreichend ausgebaut, um mit den tatsächlichen Anforderungen der Fahrer mithalten. Eine praktikable Lösung hierfür bietet digitales Kartenmaterial mit wertvollen Informationen zu verfügbaren Ladepunkten. Dies erleichtert Autofahrern die Orientierung und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Elektromobilität.

Der Absatz von Elektrofahrzeugen wächst exponentiell und verdoppelt sich quasi von Jahr zu Jahr. 2021 wurden weltweit rund 3,5 Millionen Elektroautos ausgeliefert, was einem Anteil von 8,5 Prozent aller verkauften Neufahrzeuge entspricht. Wesentlich höher ist die Anzahl in Ländern, die zu den Early-Adopter-Märkten für Elektromobilität gehören. In Großbritannien beispielsweise verfügt bereits ein Viertel aller neu erworbenen Autos über einen Elektroantrieb. Und der Trend weist weiter steil nach oben: Laut aktuellen Prognosen des Analystenhauses Gartner sollen in diesem Jahr weltweit weitere sechs Millionen Elektrofahrzeuge ausgeliefert werden – und dies trotz anhaltender Engpässe bei der Chip-Verfügbarkeit in der Automobilindustrie.

Um dieses Wachstum weiterhin zu unterstützen, bedarf es einer dicht ausgebauten Ladeinfrastruktur. Diese ist jedoch immer noch lückenhaft und kann mit der steigenden Nachfrage kaum Schritt halten. Nach Schätzungen von Gartner gibt es weltweit 1,6 Millionen öffentliche Ladestationen, wobei die überwiegende Mehrheit in innerstädtischen Gebieten und an den Hauptverkehrsachsen liegt. Nach Angaben der UK Competition & Markets Authority (CMA) wird bis zum Jahr 2030 mindestens das Zehnfache der aktuell vorhandenen, öffentlichen Ladepunkte benötigt. Denn zu diesem Zeitpunkt werden viele Länder den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor weiter begrenzen, um die strengen Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen zu erreichen.


„Die Entwicklung der Elektromobilität steht und fällt mit der verfügbaren Ladeinfrastruktur.“

Filip Klippel

Angst vor geringer Reichweite bremst E-Mobilität

Doch viele Autofahrer scheuen noch immer den Umstieg zur Elektromobilität. Dies hat in erster Linie praktische Gründe. Denn so sehr das ökologische Bewusstsein in der Gesellschaft steigt, so groß ist die Angst der Autofahrer vor einer zu geringen Reichweite. Die Vorstellung, in einer unbekannten Gegend erfolglos nach einem geeigneten Ladepunkt zu suchen und im schlimmsten Fall liegen zu bleiben, schreckt viele Menschen vom Kauf eines Elektrofahrzeugs ab. Dazu kommt: Längst nicht alle verfügbaren Ladestationen unterstützen die jeweiligen technischen Spezifikationen eines Autos, wie beispielsweise den Steckertyp. So ist laut der CMA-Studie der häufigste Grund, sich nicht für ein Elektroauto zu entscheiden, die unzureichende Ladeinfrastruktur. Welche Lösungen sind nun denkbar, um das Problem der unzureichenden Ladeinfrastruktur besser in den Griff zu bekommen?

Zu nennen ist hier insbesondere präzises, digitales Kartenmaterial, das die Standorte und die Verfügbarkeit von Ladestationen für Elektrofahrzeuge transparent macht. In der CMA-Studie gaben 94 Prozent der befragten Autofahrer an, dass der Zugriff auf entsprechende Echtzeitdaten die Nutzung von Ladepunkten erleichtern würde. Entscheidend ist dabei die Vorab-Kenntnis, ob die betreffenden Stationen gerade in Betrieb und für das jeweilige Fahrzeug technisch geeignet sind. Valide Informationen über die aktuelle Reichweite und verfügbare Ladestationen können hier sehr hilfreich sein. So kann der flächendeckende Einsatz von Karten- und Standortdaten den globalen Trend der Elektromobilität signifikant beschleunigen.

Digitale Karten bringen Transparenz in Ladeinfrastruktur

Die digitalen, ortsbezogenen Kartenlösungen von HERE beispielsweise unterstützen Autofahrer dabei, die optimale Route zu planen und effizient zu navigieren. Dabei werden Topografie, Verbrauch und Entfernung berücksichtigt, um die Reichweite des Fahrzeugs zu maximieren. Zudem bietet HERE den Fahrern von Elektroautos Zugriff auf eine Datenbank mit mehr als 600.000 Ladepunkten weltweit. Darin enthalten sind dynamische Daten über Standort, Steckertypen, Betriebszeiten und Verfügbarkeit, basierend auf historischen Informationen.

Mit der Kartenlösung können Anwender die effizienteste Route von A nach B identifizieren, präzise berechnen und navigieren. Dabei lassen sich Ladestationen in die Routenplanung einbeziehen, um das Risiko eines erschöpften Akkus auszuschließen. So tragen Karten und Standortdaten wesentlich dazu bei, Fahrern die Bedenken vor dem Kauf eines E-Fahrzeugs zu nehmen und die Elektromobilität weltweit voranzutreiben.

Konkret optimiert HERE das Laden von Elektrofahrzeugen beispielsweise durch eine strategische Kooperation mit der Digital Charging Solutions GmbH (DCS). Der E-Mobilität-Serviceanbieter verfügt über eines der größten Ladenetze weltweit. Das Unternehmen bietet einfachen Zugang und transparente Zahlungslösungen für das Laden von E-Fahrzeugen und stützt sich dabei auf ein Netz von mehr als 280.000 Anschlüssen in Europa und Japan.

Die ortsbezogenen Daten, digitalen Karten und Navigationstechnologie von HERE ergänzen dieses Angebot optimal. Durch diese Zusammenarbeit können Automobilhersteller ihren Kunden ganzheitliche Lösungen für optimierte Ladeprozesse von E-Fahrzeugen anbieten.

Fazit

Die Entwicklung der Elektromobilität steht und fällt mit der verfügbaren Ladeinfrastruktur. Ortsbezogene, digitale Kartendaten leisten hier wertvolle Unterstützung und weisen den sicheren Weg zur nächsten Ladestation. Fahrer von Elektroautos können dadurch ihre Reichweite optimieren und unbeschwert auf die Reise gehen, was die Elektromobilität weltweit einen entscheidenden Schritt nach vorne bringen kann.

Ladestationen transparent auf einen Blick

Um das Laden von Elektrofahrzeugen für Autofahrer zu vereinfachen, stellt HERE eine interaktive Karte bereit. Diese visualisiert transparent die Verteilung von E-Ladestationen europaweit bis auf Straßenebene. Nutzer können dabei nach bestimmten Städten oder Adressen suchen und auf einzelne Straßen zoomen.

Eine Färbung repräsentiert die Dichte vorhandener Ladesäulen. Die Karte ist verfügbar unter: https://app.developer.here.com/ev-charging-stations-map-europe-ranking/

Bildmaterial: Copyright „HERE Technologies“