Wie selbstlernende Systeme Anwälte unterstützen können

von Dr. Konstantin von Busekist und Philipp Glock

Schon heute erledigt künstliche Intelligenz spezifische Aufgaben im Rahmen der Rechtsberatung schneller und mit weniger Fehlern, als der Mensch es kann. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Was dem Mandanten Kosten und Zeit spart, bietet auch dem Anwalt Chancen: Der Computer übernimmt langwierige und fehleranfällige Routine-Aufgaben, während der Jurist sich auf anspruchsvolle, wertschöpfende Tätigkeiten konzentriert.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen kauft einen Wettbewerber und beauftragt seine Hauskanzlei mit der Due Diligence. Ein Team von Anwälten durchkämmt das Target auf mögliche rechtliche Risiken: Nadeln im Heuhaufen. Eine Standard-Nadel ist die sogenannte Change-of-Control-Klausel, nach der ein Kunde oder Geschäftspartner den Vertrag kündigen darf, falls das Unternehmen einen neuen Eigentümer erhält. Jede Change-of-Control-Klausel in Bestandsverträgen stellt ein Risiko dar, weil das Unternehmen ohne seine Kunden oder Partner deutlich an Wert einbüßen kann.

Statt eines großen Teams von Anwälten überprüft heute bereits oft ein Computer innerhalb von Minuten alle Verträge auf diese Klausel hin. Dabei muss er allerdings viele verschiedene Stichworte mit einbeziehen, denn die Klausel kann verschiedene Begriffe nutzen, etwa Übertragung von Geschäftsanteilen, Kontrollübergang oder Gesellschafterwechsel. Diese sogenannte lexikalische Suche ergibt typischerweise eine große Menge von Treffern.

Auf der zweiten Stufe, der syntaktischen Analyse, bezieht das Programm strukturelle Kriterien mit ein. Wie folgen die Begriffe im Text aufeinander, wie weit stehen sie voneinander entfernt, welche Worte oder grammatikalischen Konstruktionen vermitteln zwischen zwei Begriffen. Hier fallen viele falsche Treffer durch das Raster…

Den kompletten Beitrag finden Sie im Open-Content-Buchprojekt „Handbuch Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht.
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