Personalisierte Weiterbildung

Leistungssportler trainieren täglich und erreichen deshalb Höchstleistungen. Diese Strategie funktioniert auch für Personalentwickler, die ihr Unternehmen an die Spitze bringen wollen.

Drei simple Wege, die Personalentwickler an die Spitze führen

Serena Williams ist eine der erfolgreichsten Tennisspielerinnen aller Zeiten. Ihr Geheimnis? Ganz einfach: Training.

Sie hat ihr Spiel perfektioniert, über viele Jahre. Immer wieder dieselben Bewegungen, Aufschläge, Pässe. Alle Sportler, die in ihrer Disziplin die Weltspitze erreichen, gelangen dorthin nur mit Konsequenz und Schweiß.

Für Unternehmen sind Sportler wie Williams die idealen Vorbilder. Wer die Weltspitze erreichen will, braucht Ausdauer und muss sich permanent verbessern. Unternehmen hingegen schicken ihre Mitarbeiter dafür in Weiterbildungsveranstaltungen. Dort lernen die Teilnehmer dann in zwei Tagen Crashkurs alles über Projektmanagement, Gesprächsführung oder Vertrieb. Anschließend wird erwartet, dass sie dieses Wissen im Alltag einsetzen und ihre Organisation an die Spitze ihrer Branche führen.

Der Blick auf Spitzensportler zeigt: Da geht noch was.


Tobias Stetter, everskill GmbH

In 3 Schritten gelingt es Personalentwicklern, den Erfolg bestehender Trainingsprogramme drastisch zu steigern und so nachhaltigen Impact für Mitarbeiter und Organisation zu schaffen:

  1. Personalisieren Sie die Trainingsinhalte
    Stellen Sie fest, was die Mitarbeiter brauchen. Erkennt der Teilnehmer die Relevanz des Trainings für seine Arbeit, weckt das seine intrinsische Motivation. Diese ist Voraussetzung für anhaltenden Trainingserfolg.
  2. Proben Sie den Anwendungsfall
    Unterstützen Sie die Mitarbeiter dabei, das Wissen vom Training in den Alltag zu übertragen. Am besten gelingt das, wenn schon im Training ein Bezug zu konkreten Situationen aus dem Tagesgeschäft der Teilnehmer hergestellt wird.
  3. Bleiben Sie dran
    Ihre Teilnehmer können die besten Absichten haben – zwei Tage Training genügen nicht, um zum Champion in seinem Fachbereich zu werden. Bleiben Sie an den Teilnehmern dran und unterstützen Sie die dabei, die Lerninhalte so lange zu wiederholen, bis die Anwendung intuitiv gelingt.



Weiterbildung nachhaltig gestalten

  • Schaffen Sie Relevanz und wecken intrinsische Motivation

Die Grundlage für ein erfolgreiches Training ist, dass die Mitarbeiter die Inhalte ihrer Weiterbildungsveranstaltung auch wirklich im Alltag brauchen und einsetzen können. Relevanz ist jedoch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar: Arnold Schwarzenegger hat Ballettstunden genommen und sich so für seine Bodybuilding-Wettkämpfe den letzten Schliff gegeben.

Es lohnt sich daher, dass Personalentwickler ihre Zielgruppe befragt, was ihr wirklich weiterhilft, damit sie ihre Arbeit besser erledigen können. Wichtig hierbei: Es geht weniger um Interessen, sondern um die Relevanz eines Trainings für den konkreten Mitarbeiter. Denn je schneller der Teilnehmer eines Seminars die Inhalte im Arbeitsalltag einsetzt, desto besser wird das Wissen verankert und desto nachhaltiger der Trainingserfolg.

Entscheidend ist, dass es gelingt, die intrinsische Motivation des Mitarbeiters zu wecken. Welchen Nutzen hat er? Wer keinen persönlichen Zweck im Training sieht, wird nicht bereit sein, gewohnte Abläufe zu verändern und neues Wissen anzuwenden.

  • Schlagen Sie die Brücke von der Theorie zur Praxis

Der wesentliche Unterschied zwischen Spitzensportlern und Hobbysportlern ist – neben dem drastischen Zeitaufwand, den Hochleistungssport erfordert – die Zielsetzung im Training. Serena Williams hat es nicht zum Tennischampion gebracht, weil sie sich täglich mit ihrem Trainer die Pässe zugespielt hat. Sie absolviert strukturiertes Training nach Plan.

Für die Teilnehmer einer Weiterbildungsveranstaltung, insbesondere im Bereich Soft Skills, funktioniert dieses Vorgehen ebenfalls. Das Seminar gibt ihnen Input und Impulse, allerdings in einer künstlichen Lernumgebung. Trotz bester Absichten scheitert die Umsetzung dann oft in dem Moment, in dem der Alltag die Teilnehmer wieder einholt. Diese Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen Trainer und Personalentwickler am besten schon während des Trainings.

Nehmen Sie die Teilnehmer in die Pflicht und unterstützen Sie sie dabei, sich individuelle Lernziele zu setzen. In welcher Situation möchte sich der Mitarbeiter künftig anders verhalten? Was wird er ändern? Hat der Mitarbeiter den Anwendungsfall einmal für sich durchgespielt, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es ihm gelingt, ihn auch tatsächlich umzusetzen.

Pre-Training-Survey
Mit kurzen Fragen können Personalentwickler einfach vor dem Training
die Erwartungshaltung der Teilnehmer abfragen und
das Training auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abstimmen.
  • Stellen Sie die Weichen für kontinuierliches Training

Wir können nur erahnen, wie viele Bälle Manuel Neuer abfangen musste, bis er 2014 Fußball-Weltmeister geworden ist. Sicher ist nur: Ein zweitägiges Training hat ihn nicht zu dem Torhüter gemacht, der er ist. Auch sein theoretisches Wissen über Technik und Taktik hilft ihm nur dann, wenn er es auch praktisch anwenden kann. Erst mit kontinuierlicher Übung entsteht Souveränität, eine Fähigkeit auch tatsächlich jederzeit und unbewusst einsetzen zu können.

Im Unternehmenskontext bedeutet das, dass Training on-the-job den Meister macht. Haben sich die Teilnehmer einer Weiterbildungsveranstaltung Ziele gesetzt, gilt es anschließend, im Alltag dranzubleiben. Wenn eine Führungskraft erstmals Aufgaben abgibt und delegiert, wird das womöglich nicht auf Anhieb reibungslos gelingen. Vielleicht auch nicht beim zweiten Mal. Aber mit der Zeit kommt die Erfahrung.

Geben Sie den Teilnehmern die Gelegenheit, laufend in Selbstkontrolle die Ziele zu prüfen und sich über Fortschritte mit ihrer Peer Group auszutauschen. So werden sie sukzessive ihre Fähigkeiten verbessern und sich weiterentwickeln. Das Training wird zum Erfolg.

Fazit

Serena Williams hat ihre ersten Profiturniere haushoch verloren. Der Erfolg kam auch für sie nicht über Nacht. Aber sie ist drangeblieben und wurde belohnt. Wenn Personalentwickler dieses Prinzip auf ihre Weiterbildungsmaßnahmen anwenden, steht ihnen der Weg an die Spitze offen.

https://everskill.de/de/

Über den Autor:
Tobias Stetter beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Personalentwicklung der Zukunft und wie Startups und etablierte Unternehmen dabei kooperieren können.
Mit dem digitalen Coach von everskill gestalten Personalentwickler personalisierte Weiterbildung mit der Mitarbeiter Lerninhalte nachhaltig im Alltag verankern.

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Photo by Austin Distel on Unsplash