Neue Voraussetzungen für die Arbeitsorganisation der Zukunft

Die Arbeitsorganisation der Zukunft basiert auf Vertrauen, einer soliden Datenbasis und der richtigen Technologie

Autor: Stéphane Paté

Viele Unternehmen bereiten sich wieder intensiv auf die Rückkehr ihrer Mitarbeiter in die Büros vor. Dazu sind gesicherte Informationen aus vielen verschiedenen Quellen unerlässlich. Zusätzlich müssen sie die richtige Mischung aus Präsenzarbeit, Homeoffice und mobilem Arbeiten neu planen und die technischen und organisatorischen Voraussetzungen dafür schaffen.

Stéphane Paté ist Senior Vice President und General Manager, Dell Technologies Deutschland

Die Arbeitsorganisation der Zukunft wird sich deutlich von der Art und Weise unterscheiden, wie wir vor Corona gearbeitet haben. Die Einstellung zu dem Phänomen Homeoffice und der praktische Umgang damit ist nur eine von vielen Änderungen, die sich innerhalb kurzer Zeit vollzogen haben. Sie ist die plakativste, aber bei weitem nicht die einzige Veränderung, die sich in den letzten Monaten vollzogen hat.

Die aktuelle Arbeitssituation wird auch Spuren in dem Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten hinterlassen, hierarchische Strukturen hinterfragen, die Kriterien für geeignete IT-Infrastruktur ändern und neue Definitionen für die Bewertungskriterien von Mitarbeitern und deren Leistung notwendig machen.

Neue Maßstäbe für alle Mitarbeiter

Präsenz allein ist keine Tugend mehr. Arbeit und Zusammenarbeit werden sich vielmehr an unternehmensweit verbindlichen Zielen wie Flexibilität, Innovation, Nachhaltigkeit und Profitabilität orientieren. Und die Beiträge, die jeder einzelne Mitarbeiter dazu leistet, werden die Basis für die Bewertung seiner Leistungen, nicht mehr die Arbeitszeit. Leistung wird dann so bewertet, wie es die Naturwissenschaften seit jeher tun: Sie ist definiert als Arbeit in der Zeit. Die Anwesenheit während eines bestimmten Zeitraums allein ist also noch keine Leistung. Das erfordert einen Wandel innerhalb der Unternehmen, der sowohl die Arbeitsorganisation, als auch die Firmenkultur betrifft. Vertrauen wird immer mehr zum Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Und das auf beiden Seiten.

Chefs müssen einen Teil ihrer Kontrollfunktionen von der Uhr lösen und ihren Mitarbeitern größere Spielräume beim Zeitmanagement einräumen. Das erfordert Führungsqualitäten, die über Aufgabenverteilung und Kontrolle hinausgehen. Die Managementaufgabe liegt jetzt vielmehr darin, die Mitarbeiter besser für die Erfüllung ihrer Aufgaben zu befähigen und gleichzeitig die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine effizientere Teamarbeit zu schaffen.

„Vertrauen wird immer mehr zum Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Komplementär dazu ist größere Aufmerksamkeit auf die tatsächlich erbrachten Leistungen zu richten, sowohl im Sinne des Unternehmenserfolgs, als auch der fairen und gleichgewichtigen Behandlung aller Kollegen. Denn darauf haben die Mitarbeiter ein Recht. Sie müssen darauf vertrauen können, dass sie gleichbehandelt, sprich auch an den identischen Bewertungskriterien gemessen werden, bei denen die aufgewendete Zeit nur eine, wenn überhaupt, marginale Rolle spielt. Auf Seiten der Mitarbeiter ist damit mehr Raum für Eigenverantwortung und Selbstorganisation gegeben, die vom Management gefördert werden muss.

Die Rückkehr zur Präsenzarbeit

Der bevorstehende Übergang zu mehr Präsenzarbeit durch die Rückkehr vieler Mitarbeiter in die Unternehmensbüros wird kein abrupter sein, sondern gleitend erfolgen und deshalb zumindest am Anfang noch von Corona-Risiken begleitet sein. Umso wichtiger ist es, alle relevanten Informationen zur aktuellen Bedrohungslage verfügbar zu machen. Dell Technologies hat dafür intern die Inversed Risk Matrix entwickelt. Sie enthält für 188 Länder jederzeit aktuelle, standortbezogene Daten zu rechtlichen Vorgaben der lokalen Behörden, Zahlen des United States Center for Disease Control der Johns Hopkins University sowie Input von Datenanalysten und Medizinexperten. Mit diesen Informationen kann das Management auf Basis von insgesamt 15 Variablen die Risiken gewichten und Antworten auf die Frage geben, wann und wo Büroarbeit verantwortbar ist. Ohne einen solchen Informations-Pool ist Präsenzarbeit aktuell ein Vabanque-Spiel. Er ist die datengetriebene Grundlage, auf der die Unternehmensführung, Personalabteilungen, Abteilungsleitungen und das Gebäudemanagement zusammen fundierte Entscheidungen für eine sichere Rückkehr ins Büro treffen können.

Unterstützung für die Heimarbeit

Trotzdem ist absehbar, dass die Arbeitszeiten im Firmengebäude nicht mehr das Vorkrisenniveau erreichen werden. Als zu offensichtlich haben sich die Vorteile vom Homeoffice während der Pandemie erwiesen. Deshalb ist es auch zukünftig ein unverzichtbarer Arbeitsort und Teil der variablen Mischung aus stationärer, mobiler und heimischer Arbeit. Kostenaspekte spielen dabei eine gewichtige Rolle. Es könnte sich als Irrtum herausstellen, mehr Homeoffice mit weniger Kosten gleichzusetzen. Vordergründig mag die Einsparung teuren Büroraums als verlockende Einsparoption erscheinen. Doch wie die jüngste Erfahrung gezeigt hat, sind die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für effiziente Heimarbeit nicht überall gegeben.

Neben strukturellen Änderungen, wie etwa der rapide wachsenden Bedeutung von Flexibilität und Agilität und der verstärkten Zusammenarbeit über Silos und Abteilungsgrenzen hinweg, stellen die neuen, verteilten und vernetzten Formen der Arbeitsorganisation auch höhere Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der IT-Infrastruktur: Ohne skalierbare Datacenter, sichere Netzwerkkapazitäten und komfortable, performante mobile Endgeräte sind sie nicht zu bewältigen. Die anstehende Modernisierung der IT-Infrastrukturen ist Teil der digitalen Transformation und erfordert Investitionen in moderne Technik wie Hybrid Cloud, 5G und Edge Computing.

Die jeweils richtige Mischung aus innovativen Technologien, flexibler Arbeitsorganisation, datengetriebenen operativen Entscheidungen und Vertrauen untereinander ist die Basis für robuste Unternehmen und gesunde Mitarbeiter.

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Bildquellen:
Stéphane Paté, Quelle: Dell Technologies

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