Herausforderungen einer Hybrid-Cloud-Umgebung

Gastbeitrag von Neil Miles, Hybrid IT Management von Micro Focus.

Hohe Flexibilität, Skalierbarkeit und geringere Kosten – die Vorteile eines Hybrid-Cloud-Ansatzes sind vielfältig. Sie lassen sich allerdings nur voll ausschöpfen, wenn sich Unternehmen angemessen auf die damit verbundene Komplexität vorbereiten. Denn eine hybride Cloud-Umgebung stellt Unternehmen vor einen hohen administrativen Aufwand und verschiedene Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden dürfen.

Hybrid-Cloud-Lösungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sie die Vorteile der Public und der Private Cloud vereinen. Die schnellen, leicht verfügbaren öffentlichen Ressourcen der Public Cloud lassen sich mit den sicheren, proprietären Umgebungen der Private Cloud kombinieren und somit bedarfsweise an die individuellen Anforderungen und spezielle Use Cases anpassen. Damit diese Vorteile allerdings vollumfänglich nutzbar sind und häufige Gefahren umgangen werden können, müssen sich Unternehmen über die wesentlichen Herausforderungen im Klaren sein, die eine hybride IT mit sich bringt.

Komplexe und mitunter unübersichtliche IT-Infrastrukturen

Eine Hybrid-Cloud-Umgebung bringt ein großes Netzwerk verschiedener Verbindungspunkte mit sich. Die eigene Private Cloud wird mit den Public-Cloud-Angeboten großer Anbieter wie Amazon oder Microsoft kombiniert. Das führt zwangsläufig dazu, dass ein übergreifendes Management über Cloud-Silos mit verschiedenen miteinander verknüpften Tools nötig wird, deren Administration Zeit und Ressourcen im IT-Team bindet.

Diese Infrastruktur erschwert die Entwicklung und den Einsatz von Umgebungen, die auf die individuellen Anforderungen des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sind. Die Automatisierung des Deployments gemäß Nutzerranforderungen wird somit erschwert. Im besten Fall beschränkt sich die Automatisierung dann auf Standard-Benutzeranforderungen, während die Automatisierung von darüberhinausgehenden Anforderungen zu einem neuen, eigenständigen Projekt wird. Oftmals ist manuelle Arbeit erforderlich. In jedem Fall schränkt das die Flexibilität ein.

Die Konsequenz dieser Umgebungen ist ebenfalls, dass Unternehmen verschiedene Management-Toolsets und Teams einsetzen, die getrennt voneinander arbeiten um den unterschiedlichen Umgebungen (Private Cloud, Public Cloud und On-Premise) gerecht zu werden. Das bewirkt, dass neben zusätzlicher Zeit auch mehr unterschiedliche Mitarbeiter benötigt werden, deren Arbeit sich teilweise überschneidet, was in der Summe zu unnötigen Kosten führt.

Data Governance

Die zunehmende Anzahl an Datenschutzregulierungen legt genau fest, wie und wo Unternehmen Kundendaten erheben und speichern dürfen. Die DSGVO schreibt beispielsweise unmissverständlich vor, dass Daten von EU-Bürgern auch nur innerhalb der Europäischen Union lagern dürfen. Zusätzlich müssen die Daten auf mehreren Ebenen gesichert werden, um den Vorschriften zu entsprechen. Der Hybrid-Cloud-Ansatz stellt Unternehmen nun datenschutzrechtlich vor ein Risiko, denn beim Einsatz von Public-Cloud-Diensten kann es dazu kommen, dass personenbezogene, oder andere kritische Daten, versehentlich in andere geografische Regionen transferiert werden oder Daten auf andere Art und Weise falsch behandelt werden.

Einfluss auf Geschäftsprozesse

Das Rückgrat digitaler Geschäfte sind die zugrundeliegenden IT-Services. Sie sind so gestaltet, dass sie effiziente Abläufe ermöglichen und das Geschäft am Laufen halten. Darüber hinaus gewährleisten sie, dass sich Unternehmen von anderen am Markt abheben können. Die Anforderungen an Schnelligkeit, Kosteneffizienz und Compliance müssen gleichermaßen berücksichtigt werden und erfordern durchdachte Entscheidungen von der IT-Abteilung, wenn sie die unterschiedlichen Datensätze analysieren, die innerhalb der Organisation und in öffentlichen Cloud-Diensten lagern.

Die genaue Klassifizierung in kritische und weniger kritische Daten macht es zudem unumgänglich, die Geschäftsprozesse einer genauen Analyse zu unterziehen. Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, wo sie persönliche Daten verarbeiten oder wo geschäftskritische Daten involviert sind, denn die deutlich bessere Wahl wäre es, diese in einer Private Cloud ablaufen zu lassen. Große Mengen an nicht-persönlichen Daten lassen sich hingegen eher auf die skalierbaren Public-Cloud-Infrastrukturen verlagern.

Hybrid-Cloud-Management für übergreifende Kontrolle

Wenn in Unternehmen hybride Cloud-Automatisierungsprogramme entwickelt werden, entstehen im Laufe der Zeit oft getrennte Strukturen – eine für die private und eine für die Public Cloud. So ist es jedoch schwierig, alle daraus resultierenden Vorteile voll auszuschöpfen und dabei gleichzeitig den Kostenrahmen einzuhalten.

Ein passendes, zentrales Tool, wie Micro Focus Hybrid Cloud Management, bietet Flexibilität in einer komplexen hybriden, mehrstufigen Cloud-Umgebung. Automatisierung mit Optionen ermöglicht die Einrichtung von maßgeschneiderten, auf das Unternehmen abgestimmten Cloud-Umgebungen, die das Beste aus der öffentlichen und privaten Cloud vereinen, um die IT-Infrastruktur optimal zu nutzen. Mit einer effektiven hybriden Cloud-Management-Lösung verfügen Unternehmen über ein Werkzeug, das ein zentrales Steuerungssystem für alle hybriden Ressourcen bildet. Alle Informationen laufen hier zusammen, und die IT erhält richtlinienbasierte Verwaltungs-, Berichts- und Analysefunktionen an die Hand. Diese helfen der IT-Abteilung nicht nur dabei, zu überwachen, wo sich bestimmte Unternehmensinformationen befinden, sondern geben ihr auch die Möglichkeit, einzelne Bereiche ihrer IT-Ressourcen schnell und flexibel neu zu gestalten oder zu verschieben, um die Effizienz zu steigern oder zum Beispiel gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Fazit:

Eine flexible, aber leistungsstarke Hybrid-Cloud-Plattform ist eine sinnvolle Investition, um eine hybride Multi-Cloud-IT-Umgebung effizient zu verwalten und die On-Demand-Bereitstellung von IT-Umgebungen und IT-Services für die Nutzer innerhalb des Unternehmens zu automatisieren.


Über den Autor

Neil Miles ist Senior Global Product Marketing Manager für Hybrid IT Management bei Micro Focus. Er arbeitet seit 20 Jahren in der IT-Management-Softwarebranche und spricht regelmäßig über die Notwendigkeit von Multi-Cloud- und Hybrid-IT-Management zur Unterstützung von Initiativen zur digitalen Transformation in Unternehmen. Neil arbeitet mit IT-Teams auf der ganzen Welt zusammen, um den geschäftlichen Nutzen und die Kapitalrendite zu ermitteln, die sich aus der effektiven Nutzung der Automatisierung des IT-Managements ergeben.



Weiterführende Informationen:
www.microfocus.com

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Bild von Pete Linforth auf Pixabay