Forecast 2023: Resilienz im Fokus (Teil 9)
Gerade viele Mittelständler stellen sich aktuell diese Frage: Wie werden sich multiple Krisen auf das Geschäft auswirken? Wie entwickeln sich Inflation, Fachkräftemangel und die anhaltende Lieferkrise im kommenden Jahr? Kurz: Wie plant man das Unplanbare? Wir haben Expert:innen unterschiedlichster Disziplinen genau dazu gefragt und um kurze Statements gebeten, inwiefern Werkzeuge der digitalen Transformation dabei helfen können. Hier die neunte Folge.
Zeit zu handeln: 2023 wird das Jahr des Cloud-Datenschutz

2023 wird es zu einer Zeitenwende im Cloud-Datenschutz kommen. Die Datenschutzkonferenz (DSK) hat am 24.11.2022 festgestellt, dass weder Behörden noch Unternehmen Microsoft 365 ohne zusätzliche Maßnahmen datenschutzkonform nutzen können. Gleiches gilt für Salesforce oder Cloud-Anwendungen anderer amerikanischer Anbieter. Zum Glück hat das European Data Protection Board (EDPB) definiert, welche technisch-organisatorischen Maßnahmen für den Drittlandsdatenverkehr zu verwenden sind, um Cloud-Anwendungen DSGVO-konform abzusichern. Konkret empfiehlt es die Verschlüsselung sensibler Daten vor der Übertragung in die Cloud, beispielsweise mit einem entsprechenden Gateway.
Damit können Organisationen ihre Betriebsgeheimnisse schützen, dem Verlust des Cyberversicherungs-Schutzes zuvorkommen und Geschäftsführer persönliche Haftung im Schadensfall vermeiden. Für 2024 stellt Microsoft zwar den Aufbau einer Cloud für deutsche Behörden in Aussicht. Darauf zu warten hieße jedoch, sich wertvolles Optimierungspotenzial entgehen zu lassen und auf eine unsichere Zukunft zu setzen. Und Unternehmen ist mit der avisierten Cloud ohnehin nicht geholfen. 2023 ist es Zeit zu handeln, um die Cloud schnellstmöglich im Einklang mit der DSGVO zu nutzen und Strafen zu vermeiden.

Kunstausstellungen mal anders
Kaum bemerkt, aber immer vorhanden, ist Software die treibende Kraft für fast alle Innovationen. Und die Kunst bleibt eine starke verbindende Kraft in einer polarisierenden Welt. Gemeinsam haben Kunst und Software das Potenzial, das Spiel zu verändern.
Wir erwarten im kommenden Jahr, dass die Verbindungen zwischen den Künstlern auf der einen und den Software-Entwicklern auf der anderen Seite deutlich intensivieren werden, um die bisher vorherrschende Form der Präsentation von Kunstwerken in Galerien zu ersetzen. Entwickler werden sich mit Künstlern zusammentun, um dieses traditionelle Modell durch leistungsstarke Software und Gamification zu ersetzen. Auf diese Weise wird die Kunst der Öffentlichkeit auf neue, wirkungsvolle Weise präsentiert, und die Verbraucher werden die Möglichkeit haben, neue Arten von Künstlererlebnissen zu erfahren, die Menschen zusammenbringen.
Gegen Social Engineering wappnen

Betrugsversuche gegenüber Bankkunden haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. So bereitet Onlinebetrug neben Phishing, Ransomware und Geldwäsche Interpol derzeit die größten Sorgen. Auf der anderen Seite sind im europäischen Raum Gesetzesentwürfe geplant, auf die sich Banken und Finanzinstitute einstellen müssen. So soll im Vereinigten Königreich ein Gesetz verabschiedet werden, das Opfern von Social-Engineering Attacken die Rückerstattung von finanziellen Verlusten durch die Banken und eine geteilte Haftung zwischen den Banken zusichert. Hintergrund ist, dass britischen Kunden in der ersten Hälfte des Jahres 2022 insgesamt fast 250 Millionen Pfund durch Social Engineering-Betrug verloren haben. Auch in der Europäischen Union wird über die Einführung einer dritten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) debattiert, die höchstwahrscheinlich die Haftung der Banken auf Social-Engineering-Betrug ausweiten wird und möglicherweise so weit geht wie das erwähnte bevorstehende britische Gesetz. Für Banken und Finanzinstitute wird das nächste Jahr herausfordernd. Sie müssen Sicherheitslücken schließen, die durch die rasante Digitalisierung im Bankensektor entstanden sind.
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