Forecast 2023: Resilienz im Fokus (Teil 5)
Gerade viele Mittelständler stellen sich aktuell diese Frage: Wie werden sich multiple Krisen auf das Geschäft auswirken? Wie entwickeln sich Inflation, Fachkräftemangel und die anhaltende Lieferkrise im kommenden Jahr? Kurz: Wie plant man das Unplanbare? Wir haben Expert:innen unterschiedlichster Disziplinen genau dazu gefragt und um kurze Statements gebeten, inwiefern Werkzeuge der digitalen Transformation dabei helfen können. Hier die fünfte Folge.
Risikomanagement ist das A und O

Wir leben in einem Jahrzehnt der Krisen – aber kann es auch das Jahrzehnt der Chancen und der Digitalisierung werden? Durch die Corona Pandemie machte in Deutschland die digitale Transformation einen großen Sprung, da viele Mitarbeitende ins Home/Remote Office wechseln mussten.
Fast drei Jahre später sind u.a. Lieferkettenprobleme, die Energiekrise und der Fachkräftemangel Negativtrends, die die deutsche Wirtschaft in Notbereitschaft versetzen. Alle Problemstellungen haben gemeinsam, dass sie wenig vorhersehbar sind. Deshalb ist es für Unternehmen unerlässlich, konsequent ihre potenziellen eigenen Risiken im Blick zu haben, um frühzeitig auf Bedrohungen reagieren zu können.
Diese Wachsamkeit macht den Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen aus. Für ein verbessertes Risikomanagement ist die Investition in digitale Plattformen empfehlenswert. Sie bereiten Unternehmen 2023 dank Automatisierung und Frühwarnsystemen für das Unvorhersehbare vor.

Sicherheit bleibt mit Sicherheit auch 2023 ein Top-Thema!
Laut Bitkom entstehen durch Angriffe auf die IT deutscher Unternehmen rund 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr. IT Security wird auch in Zukunft ein Katz-und-Maus-Spiel bleiben, denn Angriffsmethoden entwickeln sich rasch weiter. Das aktuelle Sicherheitsnetz kann bereits morgen durchbrochen werden. Alle Fachabteilungen müssen also ständig „am Ball“ bleiben, um den neuen Anforderungen zu entsprechen. Besonders, im Bereich der zentralen Datenspeicher und Filesysteme, gibt es 2023 Aufholbedarf, denn diese sind meist ungeschützt. Daten sind das primäre Ziel der Angreifer, aber obwohl sie an einer zentralen Stelle abgelegt sind, werden diese Systeme nicht geschützt. Neben Firewalls, Server-, Netzwerk- und Endpoint-Security müssen auch zentrale Datenspeicher und File Server Teil des IT-Sicherheitskonzeptes sein. Nur so kann ein Daten-Missbrauch oder Ransomware-Angriff sofort erkannt und gestoppt werden. Damit kann zumindest ein vermeintlich „Unvorhersehbares“ 2023 vorhersehbar werden.

OT Cybersecurity ist das Gebot der Stunde
Angesichts stark zunehmender Cyberangriffe auf systemrelevante Schlüsselindustrien und Branchenführer ist es keine Frage ob, sondern wann Unternehmen 2023 attackiert werden. Es ist essentiell für Unternehmen, ihre OT (Operational Technology)-Infrastruktur entsprechend abzusichern. Leider sind herkömmliche IT Cybersecurity-Systeme hierfür nicht geeignet. Um sicher und zukunftsfähig zu werden, benötigen Unternehmen intelligente OT Cybersecurity-Systeme, die idealerweise nach dem „OT Zero Trust Prinzip“ funktionieren. Dabei werden sämtliche computergebundenen Produktionsanlagen eines Unternehmens über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg überprüft. Da OT-Umgebungen aus einer Vielzahl von Geräten mit unterschiedlichen Betriebssystemen bestehen, bedarf es sowohl netzwerk- als auch endpunktbasierter Produkte, um Netzwerk und geschäftskritische Geräte in Echtzeit mit einem tiefgreifenden und ganzheitlichen Abwehransatz zu sichern.

Das Jahr der Sprachmodelle
2023 wird aus meiner Sicht das Jahr der großen Sprachmodelle bzw. “Foundation Models”. Mit ChatGPT und Stable Diffusion erleben wir gerade, wie gut diese Modelle bereits sind und für nächstes Jahr sind weitere deutlich stärkere Modelle angekündigt. Ich gehe davon aus, dass wir eine ganze Reihe an Anwendungen sehen werden, sowohl im positiven als auch im negativen. Dies wird die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit KI noch einmal deutlich befeuern.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bildquelle / Lizenz Aufmacher:
Photo by Denis Degioanni on Unsplash
Creative Commons Lizenz CC BY-ND 4.0
Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Keine Bearbeitungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder darauf anderweitig direkt aufbauen, dürfen Sie die bearbeitete Fassung des Materials nicht verbreiten.