Europäische Arbeitnehmer: Knapp die Hälfte fühlt sich vom Arbeitgeber unverstanden oder unterschätzt

Frankreich weist mit 52 Prozent den größten Anteil an Arbeitnehmern auf, die sich unverstanden oder unterschätzt fühlen. Hinter Frankreich folgen Großbritannien (50 %), Italien (48 %) und Deutschland (46 %). Das beste Ergebnis weist die Niederlande mit 35 Prozent auf.

Andererseits zeigt es sich, dass europäische Arbeitnehmer mit ihren direkten Vorgesetzten zufriedener sind als mit dem übergeordneten Management. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von ihren unmittelbaren Chefs richtig eingeschätzt und dabei unterstützt werden, erfolgreich zu sein. Aus diesem kooperativen Verhalten können eine bessere Arbeitsqualität sowie eine gesteigerte Produktivität resultieren. Dies zeigt dem Management, wie wichtig enge Beziehungen zwischen allen Mitarbeitern im gleichen Arbeitsbereich sind – und zwar unabhängig von der Betriebszugehörigkeitsdauer.

Dieses Stimmungsbild wird durch andere Ergebnisse der Studie untermauert, die zeigen, was die Mitarbeiter motiviert, was ihre Zufriedenheit und ihr Engagement fördert und was sie dazu bringt, ihrem Arbeitgeber treu zu bleiben. So wurde beispielsweise festgestellt, dass für viele europäische Arbeitnehmer das Geld nicht die wichtigste Motivation ist: 48 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie aus Gründen wie Persönlichkeitsentwicklung, Arbeitszufriedenheit und Arbeitsplatzbeziehungen ihre derzeitige Arbeit ausüben.

Mangelnde Motivation führt dagegen nicht nur zu einer niedrigeren Produktivität, sondern verstärkt auch den Wunsch, den Arbeitsplatz beim aktuellen Arbeitgeber dauerhaft zu verlassen. So gab mehr als ein Viertel (28 %) der Befragten an, mehrmals im Jahr darüber nachzudenken, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Bei 13 Prozent entsteht dieser Wunsch sogar mindesten einmal in der Woche.

„Diese Untersuchung zeigt ein fundamentales Problem auf“, so Steven van Tuijl, ADP Managing Director Germany & Poland. „Das Management von Unternehmen in Europa versteht seine Mitarbeiter häufig nicht wirklich und weiß nicht, was sie zu bieten haben. Wenn sich aber Angestellte nicht wertgeschätzt und verstanden fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ihre Arbeitsproduktivität abnimmt. Allein mit Geld sind viele Arbeitnehmer häufig nicht zu motivieren, vielmehr zählen oft persönliche Gründe wie harmonische Beziehungen am Arbeitsplatz oder gute Karrierechancen.“

Van Tujil weiter: „Obwohl es Zeit und Geld erfordert, die Arbeitgeber möglicherweise ungern investieren, wenn sie keine direkte Rendite sehen, ist es immer wichtig, dem Verständnis der Mitarbeiter viel Aufmerksamkeit zu schenken und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. So können Unternehmen nicht nur lernen, wie sie die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter optimal einsetzen, sondern auch dafür sorgen, dass sich Mitarbeiter verstanden fühlen und für ihren Job bestens motiviert sind. Arbeitgeber, die darauf verzichten, riskieren eine demotivierte Belegschaft, sinkende Arbeitsleistungen und hohe Abwanderungsquoten.“

Zur Studie
Die Befragung wurde online im April 2018 von ADP und Circle Research unter 2.518 Mitarbeitern in fünf Ländern (Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Niederlande und Italien) durchgeführt. Dabei wurde bei den Teilnehmern ein repräsentativer Querschnitt auf Basis der Gesichtspunkte Alter, Geschlecht, Vollzeit- bzw. Teilzeitbeschäftigung, Gehaltsgruppe und Betriebszugehörigkeit ausgewählt.

Circle Research (circle-research.com) ist spezialisiert auf Untersuchungen im B2B-Bereich. Das Unternehmen mit Niederlassungen in London und New York hat sich zum Ziel gesetzt, seine Kunden dabei zu unterstützen, mehr über die Verhaltens- und Denkmuster von Entscheidungsträgern in Unternehmen zu erfahren.

Die vollständige Studie steht unter folgendem Link zum Download bereit:
https://finnpartners.box.com/v/People-Unboxed-DE

Lizenz: Pressemitteilung

Dies ist eine Pressemitteilung von ADP.