Digitalisierung und Cultural Change

Im Gespräch mit der Redaktion erläutert Ertan Özdil, CEO und Gründer der CRM- und ERP-Plattform weclapp das Zusammenspiel von Digitalisierung und Cultural Change.

Herr Özdil, warum ist es wichtig, die Digitalisierung als Cultural Change zu verstehen?

Die Digitalisierung bedeutet für Unternehmen eine Herausforderung, da sie die Arbeitswelt grundsätzlich verändert. Nur wer digital aufgestellt ist und sich auf diese Veränderungen aktiv — im Sinne eines Cultural Change — einstellt, ist zukunftsfähig und kann Prozesse effizient gestalten und automatisieren. Unternehmen, die diesen Wandel in ihre DNA, also in die Strukturen aufnehmen, in die Art zu arbeiten, werden ganz klar als Gewinner hervorgehen, und viele zeichnen sich schon heute dadurch aus. Solche Unternehmen haben beispielsweise auch erkannt, dass es keine geheimen Prozesseigner geben darf, sondern Wissen im Unternehmen allgemein verfügbar und abrufbar sein muss.


Wo müssen Unternehmen ansetzen, um den Cultural Change im Hinblick auf eine digitale Unternehmenskultur, erfolgreich zu gestalten?

Beide Aspekte gehen Hand in Hand. Digitale Arbeitsweisen funktionieren nicht in starren Hierarchien und abgeschotteten Silos. Der Mehrwert der Digitalisierung erschließt sich aber auch den Letzten unmittelbar, sobald sie erfahren, wie ihr Leben leichter wird, wie teamorientiertes Arbeiten in agilen Workflows ihnen sofort Erfolgserlebnisse verschafft. Als Unternehmer werde ich also die Weichen Richtung Teams und schlanke Prozesse stellen und gleichzeitig die digitalen Werkzeuge bereitstellen und verbindlich machen müssen, die es dafür braucht. Und hier wiederum stellt Cloud Computing den entscheidenden Schritt in die Zukunft dar. In ein neues befriedigenderes Arbeiten und in eine erfolgreichere Kultur.

„Digitale Arbeitsweisen funktionieren nicht in starren Hierarchien und abgeschotteten Silos.“

Ertan Özdil

 
Warum kann die Unternehmenskultur eigentlich als Beschleuniger der Digitalisierung wirken?

Nehmen wir den Optimalfall an: Die Unternehmenskultur ist bereits agil, jeder einzelne Mitarbeiter besitzt entsprechende Freiheiten und Mitverantwortung. Es wird in autonomen und in übergreifenden Teams gearbeitet. In diesem Fall nutzt die Unternehmenskultur bereits die immensen Chancen der Digitalisierung. In dieser Unternehmenskultur wird der Change-Prozess nicht als störender Faktor empfunden, sondern als echte Bereicherung, als Akzelerator und damit als wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Was können große Konzerne wie auch mittelständische Unternehmen von Startups lernen?

Startups besitzen hinsichtlich der Anforderungen der Digitalisierung bereits ideale Strukturen: Aufgrund ihrer überschaubaren Größe, den lockeren Hierarchien und ihrer flexiblen Organisation der Arbeit — Stichwort New Work — lassen sich Innovationen und Veränderungen zeitnah umsetzen. Startups zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie besonders anpassungsfähig und agil sind. Charakteristisch ist auch das Hinausdenken über den eigenen Tellerrand und die daraus resultierende Kollaboration. Das gilt für jeden einzelnen Mitarbeiter. Der Einzelne ist das Unternehmen, nicht nur im Handeln, sondern auch in der Kommunikation.

Warum ist Cloud-Computing die Zukunft?

Wenn wir New Work leben und international im Team an einem Workflow arbeiten wollen, dann müssen die Daten, mit denen wir arbeiten, und die Prozesse, in die wir eingreifen, eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Cloudbasierte Plattformlösungen wie unsere schaffen es, hohe Sicherheitsstandards mit intuitiver Bedienbarkeit und geringen Hardwarevoraussetzungen zu verbinden Insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen sind Cloud-Lösungen — besonders als Software-as-a-Service (SaaS) — eine gute Möglichkeit kostengünstig Geschäftsprozesse zu digitalisieren, automatisieren und an neusten technischen Entwicklungen teilzuhaben.


Was macht die Cloudlösung von weclapp so erfolgreich?

Wir sind absolute „Cloudnatives“ — unsere ERP-Lösung ist in der Cloud geboren, wir denken und handeln innerhalb der Cloudwelt. weclapp macht aus Mitarbeitern echte Teams. Und besonders wichtig bei sämtlichen Prozessen: die Plattform wächst mit dem Unternehmen ständig mit, sie ist beliebig skalierbar. Wir bilden die technische Entwicklung direkt auf ihr ab und können somit alle Nutzer direkt und ohne Zeitverlust am Fortschritt beteiligen.

Wieso ist sie so innovativ? 

Die weclapp Plattform lässt sich von Anfang an intuitiv bedienen. Lange Einarbeitungsprozesse, wie wir sie von anderen Systemen her kennen, fallen komplett weg. Das ermöglicht ein schnelles Onboarding und umgehendes Arbeiten mit dem ERP-System. Hohe Investitionskosten am Anfang gibt es ebenfalls nicht. Wir setzen als Software-as-a-Service auf ein monatliches, transparentes Zahlungssystem. Zudem sind wir als browserbasierte Plattform systemunabhängig, sprich universell einsetzbar. Als Plattform ermöglichen wir aber auch die direkte Interaktion zwischen unseren Kunden ohne Medienbruch und Umwege. Und last but not least: Es entsteht jetzt sukzessive ein gigantischer übergreifender Datenpool, der die Grundlage für die Entwicklung von KI-Algorithmen und Big Data-Auswertungen bietet.

Welche Unternehmensprozesse lassen sich mit weclapp steuern und für wen ist die Cloudlösung geeignet?

Mit weclapp lassen sich übergreifend alle wesentlichen Geschäftsprozesse abbilden. Wir sind in fast allen Branchen und in fast allen Funktionalitäten vom ersten Klick an einsetzbar. Von Warenwirtschaft über CRM, hin zu Produktion, eCommerce, POS, Verkauf, Auftragsabwicklung und Rechnungswesen — der komplette Workflow kann mit der Cloudplattform in einem digitalen Prozess abgedeckt werden. Alle Daten sind rund um die Uhr und von überall aus verfügbar. Und in Echtzeit jederzeit aktuell. Dies schafft neue Möglichkeiten insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.

Eignet sich die Plattform auch für das Homeoffice?

Da gibt es nichts Besseres. Mit weclapp kann man völlig ortsunabhängig arbeiten. Einzige Voraussetzungen sind ein browserfähiges Gerät und ein Internetzugang.

Wie sicher sind meine Daten in der Cloud?

Unsere Plattform-Lösung ist nach dem internationalen Standard ISO 27001 für Informations- und Datensicherheit zertifiziert. Die Kundendaten und Prozesse liegen in Rechenzentren, die unseren hohen Sicherheitskriterien entsprechen. Und, nebenbei bemerkt: Diese Rechenzentren werden mit Ökostrom betrieben. Unsere Cloud-Lösung läuft vollständig klimaneutral. Das ist uns wichtig.

„In der Zukunft werden digitale Mitarbeiter den Arbeitsalltag erleichtern und Routinen übernehmen.“

Nach den bisherigen ERP 2.0 Lösungen, beschreiten einige Anbieter wie weclapp den Markt für ERP 3.0 Lösungen. Was zeichnet diese Lösungen aus und wo geht die Reise hin?

Die bisherigen ERP 2.0-Lösungen sind sogenannte On-Premises-Lösungen, das bedeutet die Software muss beim Kunden installiert und entsprechend regelmäßig durch Administratoren aktualisiert werden. Unsere ERP 3.0-Lösung ist hingegen cloudbasiert. Langwierige und kostenintensive Installationsprozesse entfallen ebenso wie manuelle Updates.

Der aktuelle Trend geht aber schon hin zu ERP 4.0-Lösungen, die maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Sie unterstützen gezielt bei der Automatisierung. In der Zukunft werden digitale Mitarbeiter den Arbeitsalltag erleichtern und Routinen übernehmen.

Wichtig: Welche Möglichkeiten der Funktionserweiterung stehen zur Verfügung?

Wir verfolgen den API-First-Ansatz, der eine leichte Anbindung anderer Systeme und Anwendungen ermöglicht. API steht für Application Programming Interface — zu Deutsch Programmierschnittstelle. Ein wesentliches Ziel von APIs ist es, die Programmierung durch Modularisierung zu vereinfachen. Und diese Modularisierung, also die Zerlegung komplexer Software in einzelne Programmteile, wird immer beliebter. Denn Programme müssen heute hoch verfügbar, möglichst fehlerfrei und leicht zu warten sein. Auf unserer Community-Seite unter store.weclapp.com stellen Entwickler ihre Schnittstellen zur Hard- und Softwareperipherie zur Verfügung. Von der Cloud-Telefonanlage über die Einbindung von Newslettertools bis hin zum Projektmanagement; aktuell stehen mehr als 100 Partnerlösungen zur Verfügung, die unsere weclapp-Plattform durch Nutzung unserer API erweitern.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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