Wolfgang Renn, Bereichsleiter Immobilien der UDI Beratungsgesellschaft mbH, stellte der TREND-REPORT-Redaktion das auf 12 000 Quadratmetern im Hansapark von Nürnberg entstehende grüne und smarte Bauprojekt vor.

Auf dem Gelände sollen ein Büro- und Verwaltungsgebäude, ein Hotel mit 170 Zimmern, ein Boardinghouse mit 130 Zimmern und ein Parkhaus mit 430 Stellplätzen entstehen. Bei dem Bauvorhaben setzt man voll auf das Thema Nachhaltigkeit und orientiert sich streng an den Standards für das Gold-Gütesiegel der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Besonderer Wert liegt daher auf einer hohen Ressourcenschonung in den Bereichen Material, Wasser und Energie. Um Letztere sowohl möglichst effizient zu gewinnen als auch den Verbrauch zu reduzieren, kommen neue Technologien der Gebäudeautomation zum Einsatz. „Das ist das Scharnier zum Erfolg und zur Realisierung niedriger Energiekosten“, drückt es Wolfgang Renn aus.

Gebäude können mit einer Reihe verschiedenster Sensoren ausgestattet werden. Temperatur, Luft-Wetter-Daten, Licht – nichts, was nicht gemessen und genutzt werden kann. Selbst Sensoren, die die Anzahl der Personen im Raum zur Wärmeregelung ermitteln, können eingesetzt werden.
Schlaue Algorithmen können auch zusätzlichen Input, z. B. Wetterdaten, zur Steuerung des Energiekonzepts nutzen. Auch wenn der Zweck der Automatisierung dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprungen ist, geht letzten Endes ein zusätzlicher Komfortgewinn damit einher. „Der Benutzer soll sich wohl fühlen“, fasst es Renn zusammen. „Die Temperatur passt, die Besonnung bzw. Beschattung passt, auch wenn er gar nicht weiß warum.“

Die eigentliche Pionierarbeit des Projekts wird allerdings erst deutlich, wenn der Blick sich vom einzelnen Gebäude loslöst. „Der Begriff Quartierslösung ist ganz entscheidend“, beginnt Renn das Energiekonzept des gesamten Komplexes vorzustellen. Als Beispiel erläutert er die angedachte Wasserversorgung. Der Bedarf an war­mem Wasser ist natürlich in einem Hotel ein ganz anderer als in einem Bürogebäude, insbesondere während der Hauptduschzeiten morgens und abends. „Wir sehen vor, dass die hierfür bereits erzeugte Wärme bzw. Energie zwischen den einzelnen Gebäuden, je nach Bedarf, verschoben werden kann“, erläutert Renn den innovativen Grundgedanken.

Wolfgang Renn sieht vor, „dass bereits erzeugte Wärme bzw. Energie zwischen den Gebäude verschoben werden kann“.

Die Fertigstellung der Gebäude ist für Ende 2019 geplant und bildet den Auftakt einer Reihe weiterer geplanter smarter und grüner Immobilien. Hierzu hat der mit Wind-, Solar- und Bioanlagen groß gewordene Pionier grüner Geldanlagen mittlerweile einen eigenen Bereich für Immobilienprojekte und plant neben nachhaltigen Gewerbeimmobilien auch energieeffiziente Wohnprojekte im Großraum Nürnberg.